Die Zeit der Weimarer Republik ist geprägt vom starren Festhalten an den Bestrebungen zur Wiedergewinnung deutscher Kolonien. Nach anfänglichen Erfolgen der Demokratisierung im Schulbetrieb machen sich später politische Frontenbildung und Radikalisierung breit. Zur Zeit des Nationalsozialismus ist die DKS Gegenstand heftiger innerparteilicher Auseinandersetzungen. Die DKS gerät zunehmend unter den Einfluss des NS-Regimes. Die Eingliederung in den Parteiapparat wird eingeleitet, die Verstaatlichung jedoch kriegsbedingt nicht vollzogen.

1919

Am 09. Januar wird der formale Lehrbetrieb wieder aufgenommen. Die DKS erhält eine Verfassung nach den Bestimmungen des allgemeinen deutschen Studentenrechts.
1922 Der Altherrenverbandes der DKS wird gegründet und übernimmt die Haudteitschrift "Kulturpionier" als Verbandsorgan. Leiter des Verbandes wird Fabarius.
1923 Das Reichsinnenministerium erkennt die DKS als "reichswichtig und gemeinnützig" an.
1924 Am 1. Mai wird als zusätzliche Einrichtung an der DKS das Kolonialkundliche Institut KKI gegründet um die Bestände der Bibliothek und des Archivs einem weiteren Kreis auch externer Nutzer zugänglich zu machen.
1925 Der DKS wird die Bezeichnung Kolonialhochschule im Untertitel zuerkannt.
1927 Am 28. Oktober stirbt der Gründungsdirektor Fabarius.
1928 Am 01. Februar wird der Stabsarzt a.D. Dr. Wilhelm Arning Direktor und Geschäftsführer der DKS. Er bekleidet dieses Amt bis zum 31. März 1934.
1933 Linientreue NSdAP Parteimitglieder werden in den Aufsichtsrat entsandt. Dieser beschließt einen neuen Gesellschaftsvertrag, der den nationalsozialistischen Geist festschreibt. Die Schüler werden in die Deutsche Studentenschaft (D.St.) eingegliedert und dem Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung unterstellt.
1934 S.A. Sturmhauptführer Karl W. Koch wird anstelle Arnings zum Direktor und Geschäftsführer der DKS ernannt.
1936 Das Wohnheim der DKS wird Stammhaus des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbunds (N.S.D.St.B). und untersteht damit dem Reichsminister Rudolf Heß. Alle Schüler sind zwangsweise Mitglied im N.S.D.St.B.
1937 Der Verband Alter Herren der DKS wird in "Verband Deutscher Koloniallandwirte e.V." umbenannt und auf Initiative des ehemaligen DKS-Schülers Reichbauernführer Walther Darré an den Reichsnährstand angegliedert. Als neuer Ehemaligenverband wird der "Fachschulring der Kolonialschule" als Glied der "NS-Studentenkampfhilfe" gegründet.
1938 Unter Beteilgung von DKS Schülern wird bereits in der Nacht vom 8. November die Synagoge an der Steinstraße unmittelbar gegenüber der Kolonialschule geplündert und in Brand gesteckt. Am 19. November meutert die Studentenschaft gegen Direktor Koch und beklagt die Zustände an der DKS unter seiner Führung.
1939 Koch wird als Direktor und Geschäftsführer der DKS entlassen.
1940 Auf Vorschlag des Reichsministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung wird Landwirtschaftsrat Reinhold Köster Direktor und Geschäftsführer der DKS und leitet deren Umgestaltung in eine Höhere Fachschule ein.
1942 Fast alle Schüler und Dozenten sind zum Kriegsdienst eingezogen, die Schulgebäude sind zur Einrichtung eines Reservelazaretts beschlagnahmt.
1944 Der Schulbetrieb wird endgültig eingestellt.

  

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