NaviNut project video

 

 

Learning Exchanges 2022

 


Butternut Chapati


Pawpaw Jam


D'ama


Gurdho/Marqa


Mixed porridge

 

Bunde

 

 

Local Food Fair 2021 on Traditional Food Products in Saku,

Marsabit County, Kenya


Local Food Fair on Traditional Food products in Saku, Marsabit County, Kenya

 

 

Priority traditional food documented in the commune of Banikoara, Benin

 


Kpankpannu


Waguaru


Brunsu


Sote Kokoli Yinbe


Kode Balgui

 

Priority traditional food documented in the commune of Nikki, Benin

 


Soru Mora


Boïri Lamuni


Sote


Kaha Gbara


Kiaru Bakuru

 

 

 

 

 

 (Post-)koloniale Viehzucht in Namibia: Historische, sozio-ökologische und genetische Transformationen

Ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördertes Projektpaket

Dieses kollaborative und interdisziplinäre Projektpaket untersucht die Viehzucht in Namibia vom Beginn der Kolonialzeit (1884) bis heute als einen miteinander verflochtenen Prozess historischer, sozio-ökologischer und genetischer Transformationen.

Die Projektpakete werden geleitet von:

  • Geschichte: J. Prof. Dr. phil. Stephanie Zehnle

       Außereuropäische Geschichte, Historisches Seminar Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

  • Soziale Ökologie: Prof. Dr. Brigitte Kaufmann, Dr. Christian Hülsebusch

       Deutsches Institut für Tropische und Subtropische Landwirtschaft (DITSL), Witzenhausen

  •  Tierzüchtung: Prof. Dr. Sven König

       Institut für Tierzucht und Haustiergenetik Justus-Liebig-Universität Gießen

In Partnerschaft mit:

  •  UNAM: Universität von Namibia - Universitätsarchiv
  •  NUST: Namibia Universität für Wissenschaft und Technologie - Bereichsmanagement
  •  NLAS: Namibia Bibliothek & Archivdienst - Nationalarchiv
  •  Namibia Ressourcen-Berater
  •  Earth Wise Enterprise

Die Etablierung kolonialer Systeme in Afrika griff massiv in die afrikanischen Gesellschaften ein und verursachte tiefgreifende Veränderungen der Lebensräume mit ihrer Biodiversität, Ressourcenausstattung und Landnutzung. Die Viehzucht war ein zentrales Element der kolonialen Unternehmungen im heutigen Namibia. Die Absicht der Kolonisatoren zu einer geplanten Transformation war selbst Teil der Legitimation des Kolonialismus und des biologischen Rassismus: Bestehende Viehbestände und Produktionssysteme galten - ebenso wie die afrikanischen Gesellschaften - als verbesserungsbedürftig durch europäische Anleitung. Die kolonialen Entwürfe für die Zukunft beinhalteten die Nutzung lokaler Rassen und die Einführung europäischer Rassen, neue Formen der Tierhaltung und neue Strategien der Land- und Ressourcennutzung. Folglich führte die Kolonialisierung zu einer Diversifizierung der Tierproduktionssysteme mit divergierenden Zuchtzielen und -Ergebnissen. Dies führte zu Transformationsprozessen in Nutztierpopulationen auf phänotypischer und genotypischer Ebene. 

Das Verbundprojekt untersucht die Zusammenhänge zwischen kolonialer Strategieplanung und praktischen Zuchtmethoden sowie die damit verbundenen historischen Veränderungen in der Gesellschaft, in den Mensch-Tier-Beziehungen und in der genetischen Ausstattung von Rinderpopulationen exemplarisch für namibische Rindersystemean verschiedenen Standorten. Unterschiedliche bevorzugte Nutztierphänotypen können als Entwürfe unterschiedlicher gesellschaftlicher Wertesysteme aufgefasst werden, die gesellschaftlich verankert werden mussten. Die daraus resultierenden züchterischen Eingriffe führten jedoch zu einer Mischung aus beabsichtigten und unbeabsichtigten sozialen und genetischen Veränderungen, die sich im Nachhinein nicht leicht trennen lassen. Vor diesem Hintergrund: 

Das Geschichtspaket untersucht, nach welchen traditionellen Strategien die koloniale Zucht gesteuert wurde und wie sich die kolonialen Mensch-Tier-Beziehungen angesichts der Zuchtergebnisse veränderten. In einem mikrohistorischen Ansatz untersucht es die afrikanischen Farmen ehemaliger Stipendiaten der landwirtschaftlich orientierten Deutschen Kolonialschule in Witzenhausen und der Kolonialen Frauenschule in Rendsburg. >

Das Social Ecology Package untersucht die Produktionsstrategien, Prinzipien und Handlungslogiken von Viehzüchtern/Pastoralisten in verschiedenen Weidelandsystemen des heutigen Namibia. Es wird untersucht, wie sich diese Logiken entwickelt haben und wie sie unterschiedliche Mensch-Tier-Umwelt-Beziehungen widerspiegeln. >>>

Das Tierzuchtpaket untersucht, inwieweit koloniale gesellschaftliche Veränderungen zur Definition von Zuchtzielen beigetragen haben und inwieweit darauf basierende Zuchtprozesse heute auf der Basis genomischer Daten gemessen werden können. >

Durch diesen interdisziplinären Ansatz werden historische, gesellschaftliche, landnutzungsbezogene und genetische Transformationen anhand eines konkreten Fallbeispiels in direkter Beziehung zueinander untersucht. So soll geklärt werden, ob und wie die landwirtschaftliche Nutzung des Weidelandes durch die Kolonialisierung nachhaltig verändert wurde oder ob und inwieweit sich afrikanische Zucht- und Haltungspraktiken letztlich als resilient erwiesen haben.

 

 

 

In the frame of the Volkswagen Foundation initiative, “Knowledge for Tomorrow – Cooperative Research Projects in Sub-Saharan Africa: Livelihood Management, Reforms and Processes of Structural Change”

 

Assessing the new drying system with different Jua Kali artisans (Photo by M. Lelea, Kenya, 2019)

 

A Jua Kali metal worker welding part of the larger maize drying system (Photo by M. Lelea, Kenya, 2019)

 

Traders organizing sun-drying in urban Eldoret (Photo by M. Lelea, Kenya, 2019)

 

 Multi-stakeholder Collaborative Learning Workshop in Kitale (Kenya, 2018)

 

Kenya is overburdened by the high prevalence of mycotoxins that contaminate foods. In November 2019, five major brands of ugali corn meal were recalled from the market for exceeding aflatoxin thresholds. Degraded maize quality negatively impacts the health of Kenyans and maize losses (up to 30% at the farmer level) accumulate along the value chain and threaten livelihoods of already impoverished communities. Despite global efforts to address the crisis, many solutions introduced rely on technological imports to the detriment of local microenterprises, specifically to those involved in manufacturing – such as the Jua Kali artisanal workers in Kenya. As sustainable livelihood management requires the integration of local competencies and resources into proposed interventions, this proposed project focuses on a participatory approach to mycotoxin reduction by involving Jua Kali. The focus of this project is to design technologies that can be used on smallholder farms and produced by the Kenyan Jua Kali sector. Using a participatory design approach to technology innovation, societal stakeholders will be brought into a knowledge creation process together with engineers, microbiologists and social scientists, that will seek to:- expose and contextualise existing barriers to innovation and entrepreneurship; appraise local (on-farm) postharvest technologies with regard to their potential to mitigate mycotoxins; co-design and prototype selected on-farm technologies for mitigating mycotoxins and evaluate strategic linkages to accelerate their adoption and commercialisation through the Jua Kali sector. Participatory design approaches are useful not just for realising user-centred products, but also building competencies and capacity to develop “home-grown” solutions. The success of this approach could inform other technological research initiatives in Africa, beyond just mycotoxin reduction as envisaged in this project.

 

Coordination:

 

Dr. Isaiah Muchilwa, Department of Mechanical, Production and Energy Engineering, Moi University, Kenya

 

Social Sciences Post-Doc – Germany

 

Dr. Margareta Amy Lelea – DITSL, Germany

 

Research assistants and Master’s students

 

Mrs. Catherine Ndiso – Social Sciences research assistance in Kenya
Mr. Mwape Chikonkolo Mwewa – MSc student, Engineering, Moi University, Kenya
Mrs. Lorah Maritim – MSc student, Social Sciences, Moi University, Kenya
Mr. Samwel Melly – MSc student, Engineering, Moi University, Kenya
Mrs. Felicia Ndungu – MSc student, Social Sciences, Moi University, Kenya

 

In collaboration with:

Prof. Dr. Oliver Hensel, Agricultural and Biosystems Engineering, University of Kassel, Witzenhausen

 

Prof. Peter Omboto, Department of Quantitative and Entrepreneurship Studies, Moi University, Kenya

 

Dr. Joseph Kudadam Korese, Department of Mechanisation and Irrigation Technology, Institute for Development Studies, Nyankpala Campus, Ghana

 

Prof. Olusegun O. Atanda, McPherson University, Ibadan,Nigeria

 

 

 

 

 

Hintergrundinformation

Globale Veränderungsprozesse bewirken komplexe gesellschaftliche Transformationen  in afrikanischen Trockengebieten. Dies wirkt sich auch auf die Ernährungssituation der Menschen aus und macht es ihnen schwer, sich ausgewogen und gesund zu ernähren, was insbesondere zu hohen Unter- und Mangelernährungsraten bei Kindern unter 5 Jahren führt.  
In den meisten Trockengebieten haben staatliche und nichtstaatliche Interventionen im Bereich der Kinderernährung bisher nicht die beabsichtigten Verbesserungen erzielt, vielfach weil die Ernährungsempfehlungen (z.B. Erhöhung der Nahrungsvielfalt) nicht angewendet werden. Wir sehen zwei Hauptgründe für diese Situation: a) ein mangelndes Verständnis dafür, warum Ernährungsempfehlungen von den Müttern nicht aufgegriffen werden, und b) ein fehlendes ganzjähriges Angebot an nährstoffreichen Lebensmitteln in Trockengebieten. Beide Gründe unterstreichen die Notwendigkeit, das Verständnis für das "persönliche Ernährungsumfeld" der Verbraucher_innen (d.h. Verfügbarkeit, Zugänglichkeiten und Erschwinglichkeit von Lebensmitteln) und dessen Einfluss auf die Praktiken der Kinderernährung zu verbessern.
Um zu einer verbesserten Familien- und Kinderernährung und zu einem regelmäßigeren Verzehr von sicheren, nahrhaften und gesunden Lebensmitteln in afrikanischen Trockengebieten beizutragen, richtet sich NaviNut explizit an Frauen in ihren unterschiedlichen Rollen als i) Mütter, die für die Ernährung und Gesundheit von Kindern und Familien verantwortlich sind; ii) Akteurinnen der Wertschöpfungskette, die an der Produktion und Verarbeitung von nahrhaften traditionellen Lebensmitteln beteiligt sind; und iii) Bürgerinnen, deren Perspektiven und kontextbezogene Bedürfnisse bei der Bereitstellung von staatlichen Dienstleistungen berücksichtigt werden müssen.

Partner

German Institute for Tropical and Subtropical Agriculture (DITSL), Germany (coordinator)
South Westphalia University of Applied Sciences, Faculty of Agriculture (SWUAS), Germany
Prolinnova - PROmoting Local INNOVAtion in ecologically oriented agriculture and natural resource management, Germany
University of Parakou (UP), Benin
University of Abomey-Calavi (UAC), Benin
Center for Research and Development in Drylands (CRDD), Kenya
Tropical Institute of Community Health and Development (TICH), Kenya
Jomo Kenyatta University of Agriculture and Technology (JKUAT), Kenya

 

Projektziele

NaviNut zielt darauf ab, die Handlungsfähigkeit von Frauen in ihren verschiedenen Rollen in den Bereichen Ernährung, Nahrungsproduktion und Gesundheit zu stärken und sie da-bei zu unterstützen, sich in den sich wandelnden Ernäh-rungsumfeldern zurechtzufinden.
Die Hauptziele von NaviNut sind:
a) die Komplexität und Dynamik der Entscheidungen von Frauen bezüglich der Kinderernährung zu verstehen, einschließlich ihrer Kauf- und Konsumkriterien;
b) zur Gestaltung gesunder Ernährungsumfelder beizutragen, indem die Zugänglichkeit und Attraktivität lokal verfügbarer, nahrhafter, traditioneller Lebensmittel verbessert wird. Um gesündere Kauf- und Konsumentscheidungen anzuregen liegt ein Schwerpunkt auf der Verbraucherkommunikation.
c) die ernährungsbezogene staatliche und nichtstaatliche-Gesundheitsversorgung der Bevölkerung durch die Entwicklung geeigneter Modelle für den Ernährungsdialog  zu verbessern.

 

 

 Kurzbeschreibung

NaviNut untersucht Ernährungssysteme in ländlichen und periurbanen Gebieten in den Trockengebieten im Norden Kenias und im Norden Benins. In einem transdisziplinären Ansatz engagieren sich Forschende verschiedener Disziplinen, Frauen (in unterschiedlichen Rollen als Mütter, Konsumentinnen/Bürgerinnen und Verarbeiterinnen von traditionellen Lebensmitteln) und andere Akteur_innen der Wertschöpfungskette (z.B. kommunales Gesundheitspersonal, Sozialarbeiter_innen, Kindergärten/Schulen, lebensmittelverarbeitende Kleinst- und Kleinunternehmen (KKUs)) gemeinsam in Multi-Akteurs- Innovationsprozessen.
NaviNut versucht, "positive Abweichung" zu entdecken und darauf aufzubauen: innovative Frauen, die lokal verfügbare Ressourcen nutzen, um ihre Kinder besser zu ernähren als andere Frauen in derselben Gegend. Peer-to-Peer-Lernen, partizipatives Experimentieren und partizipative Innovationsentwicklung mit Hilfe von Aktionsforschungsmitteln sind zentrale Bausteine, um kontextbezogenes Wissen und Ergebnisse für die Praxis zu generieren. Technologische Innovationen für die Verarbeitung und Verpackung in Kleinbetrieben werden es Unternehmerinnen und anderen Akteuren ermöglichen, ihren Lebensunterhalt zu verbessern, indem sie gesunde, sichere, schmackhafte und kulturell akzeptable Con-venience-Produkte auf der Basis nährstoffreicher traditioneller Lebensmittel herstellen und vermarkten.
NaviNut zielt darauf ab, gängige Ernährungspraktiken und ihre situativen Hintergründe aufzudecken (z. B. sozia-le/kulturelle Normen, Identitätsfragen). Um das Ernährungs-verhalten zu verstehen, wird die Methode der Beobachtung zweiter Ordnung genutzt. Diese ermöglicht es die Sichtwei-sen, Wahrnehmungen, Emotionen und das Wissen der Mütter zu ergründen, die ihre Praktiken und Entscheidungen zur Kinderernährung beeinflussen.
NaviNut nutzt Eye-Tracking-Daten, um Produktkennzeich-nungs- und Werbestrategien sowie Vorlagen für eine verbesserte Kommunikation zum Nährstoffgehalt der Produkte zu entwickeln. NaviNut wird Kommunikationsstrategien und Materialien zum Thema Kinderernährung entwickeln, die die kognitiven und emotionalen Bedürfnisse von Müttern ansprechen, um sie zu gesünderen Kaufentscheidungen anzuregen. Es wird ein ITC-Tool erprobt, um visuelle und gesprochene Informationen über die Ernährung von Kindern zu verbreiten.
NaviNut wird Lücken im staatlichen Unterstützungssystem für die Implementierung nachhaltiger Kinderernährungsin-terventionen identifizieren, einschließlich des Schulungsbe-darfs kommunaler Gesundheitshelfer_innen.  Verhaltensän-derunskommunikation wird eingesetzt, um das Engagement von Akteur_innen und Netzwerken für positive Ernährungs-verhaltensänderungen zu fördern. NaviNut wird die Kapazi-täten der kommunalen Gesundheitshelfer_innen, einen Ernährungsdialog mit den Müttern auf Augenhöhe zu führen, verbessern.

Navinut PDF

Navinut Videos